Swingrigg-boot auf vorwindkurs

Swingrigg-boot auf vorwindkurs

Beitrag: #1Beitragvon Ger191 » 28.03.2015, 21:44


Abend allerseits,
Ich hab mal nä frage :
Undzwar hab ich festgestellt das wenn ich meine mali mit swingrigg auf vowindkurs segel
Gerät sie bei einer stärkern böe immer mit dem fock ausleger ins wasser und das swingrigg dreht sich dann nach hinten (sprich die fock drehts nach achtern)

Kann ich da was machen?
Trimm des riggs, bootes der gleichen
Segel dicht holen ist ja nicht das ware da verlier ich nur speed.

Also das problem ist das das boot immer sich auf die seite der fock neigt.
Beim groß wäre das ja nicht so schlimm.


Lg
Felix
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Re: Swingrigg-boot auf vorwindkurs

Beitrag: #2Beitragvon Number 5 » 28.03.2015, 23:01


da ist doch konstruktiv was falsch. Sonst könnte es die Fock nie nach achtern drehen. Ausser, die Schot würde brechen. Sonst geht das nicht.
Gruß aus Eilenburg

Dieter
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Re: Swingrigg-boot auf vorwindkurs

Beitrag: #3Beitragvon Ger191 » 28.03.2015, 23:38


Hi ,
Also ich mein dass nur so , das rigg dreht sich nicht weiter( technisch nicht möglich)
Was ich mein vllt bisl blöd ausgedrückt.
Hm ... Was ich mich frage warum drückt es die fock immer ins wasser und nicht das großsegel?
Bsp: fock links vom boot , dann kommt nä böe aufm vorwind kurs und das boot neigt sich nach links -> sodass
Die fock ins wasser gedrückt wird.

Das passiert mir dauernd -.-
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Re: Swingrigg-boot auf vorwindkurs

Beitrag: #4Beitragvon Roland K. » 29.03.2015, 11:44


Was Du da beschreibst ist erstmal ein ganz normales Verhalten von Swingriggs. Auch bei idealem Vorwindkurs mit Wind ganz platt von hinten bleibt eine gewisse Umströmung der Segel in "normaler" Richtung also der Wirkrichtung des Profils. Das Groß hat dabei ein Übergewicht und dadurch wird das Boot Luvgierig und kippt dabei um die Längsachse->die Fock taucht in Richtung Wasser.
Am meisten Einfluss hat dabei das Top des Großsegels. Dort ist Twist eingestellt, wenn nun der Baum 45° geöffnet ist zeigt ein Teil des Großachterlieks bereits nach vorne und verstärkt stark den oben beschriebenen Effekt (das Top ist durch den Twist im Verhältnis zum Baum noch weiter geöffnet). Am besten Einfach mal das Boot in die Hand nehmen, Baum ganz aufmachen und von der Seite ins Segel schauen, dann sieht man das.

Was kann man dagegen machen?
Am wichtigsten: Auch auf Vorwind das Groß nicht ganz aufmachen, max so das das Top im rechten Winkel zur Bootsachse steht. Das wird natürlich vom Trimm beeinflusst, d.h. man muss die Öffnung entweder elekronisch oder per Gefühl am Daumen dem Trimm anpassen. Hat man zuviel Twist eingestellt wird dadurch natürlich die effektive Segelfläche zu stark reduziert (der untere Teil des Segels spielt sozusagen nicht mehr mit). Andersrum kann man sich das auch gezielt zu nutze machen um z.B. ein für den Wind etwas zu großes Rigg noch ein bischen länger fahren zu können. Aber das hat Grenzen und ist einer der Gründe warum irgendwann eine an sich kleinere Segelfläche trotzdem schneller sein kann als Vollzeug.

Die Bauweise des Riggs spielt natürlich auch eine Rolle. Ein wenig Krängung ist recht schnell erreicht und da kannn man auch nicht viel gegen machen. Darum sind auch die Fockausleger in der Regel schräg nach oben gerichtet um zu verhindern das die Fock zu schnell eintaucht. Riggs mit gerade nach vorne gerichtetem Ausleger sind da dann einfach schneller an der Grenze der Fahrbarkeit angekommen wenn der Wind zunimmt.

Generell sind die "modernen" weil schmalen Bootsformen für sowas anfälliger weil der Rumpf selber eher wenig Formstabilität/aufrichtendes Moment beiträgt, darum ist dort auch das ausreichende Kielgewicht sehr wichtig, wenn auf einem breiteren Boot noch 550g ausreicht braucht das schmale Boot vielleicht schon 650-700g.

Gruß Roland
Roland K.
 

Re: Swingrigg-boot auf vorwindkurs

Beitrag: #5Beitragvon Ger191 » 30.03.2015, 16:45


Servus Roland,
Vielen dank . Ich habs verstanden.
Muss dass mal ausgiebig ausprobieren. :mrgreen:

Mir is das nur so komisch aufgefallen, hab die fock ja eigtl recht hoch gehängt.

Danke
Gruß Felix
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Re: Swingrigg-boot auf vorwindkurs

Beitrag: #6Beitragvon Admin1 » 30.03.2015, 17:14


Hi,

Roland hat das schon gut beschrieben ..

<KlugscheisserModus on>
Aber es sind 90° Öffnungswinkel (und nicht 45° :D )
<KlugscheisserModus off>

Man nennt das auch 'überplatt' fahren. Manche machen das auch absichtlich um sich evtl. das Shiften zu sparen wenn der Wind nicht 100% von Achtern kommt.
Aber mein Ding ist das nicht. Sieht irgendwie komisch aus :)

Wichtig ist letztendlich das sich die Flächenanteile die grösser und kleiner 90° geöffnet stehen in etwa ausgleichen. Dabei kann das Top sogar etwas >90° offen stehen. Der untere Teil des Segels steht dann ja dichter .. ca. 80° und wird das kompensieren.
Wichtig ist dabei auch die Fock nicht zu vergessen!
Bleiben wir mal z.B. bei den 90° Baumöffnung .. dann steht der Fockbaum ja noch etwas offener (Fockspalt) dazu kommt dann noch der Twist in der Fock .. so werden teile der Fock bestimmt schon bei 110° stehen. Das so ein erhebliches Drehmoment erzeugt wird ist nur logisch.

Lange Rede kurzer Sinn .. eigentlich ist es ganz einfach.
Du lässt dein Boot Vorwind fahren und machst zunächst die Segel ganz auf. Das Boot wird nun wieder in Richtung der Fock krängen. Jetzt ziehst Du an der Funke Raste für Raste die Segel dichter und das Boot sollte sich Stück für Stück aufrichten. Den Punkt bei aufrechter Schwimmlage merkt man sich und stellt den Weg entsprechend ein. -Feddich :)
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Re: Swingrigg-boot auf vorwindkurs

Beitrag: #7Beitragvon Ger191 » 31.03.2015, 18:02


Hi,
O.K. super danke für die tipps,
Das muss ich mal ausprobieren um den richtgen dreh rauszubekommen. :D


Gruß felix
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