Dragon Force Durchleuchtet

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Moderator: Uwe

Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #21Beitragvon Roland K. » 19.06.2013, 09:08


Am meisten Ballast steckt aber wohl in der Mast/Kieltasche. Das ist dem Herstellungsprozess geschuldet und nur mit viel Bastelarbeit wäre da ne Änderung drin, man müsste alles komplett rausschneiden, den Rumpf flicken und ne neue Tasche reinmachen, ich denk das wird sich nicht lohnen.
Aber seht selbst: der Rumpf ist ja aus ABS in einem Schlauchblasverfahren hergestellt.
Dabei wird auch gleich eine sehr breite Tasche mit gefertigt (beim Ruder übrigens genauso). Von Innen sieht das dann so aus:
Masttasche2.jpg


In diese große Tasche wird dann von Aussen ein vorgefertigtes Plastikteil, bestehend aus Ober- und Unterhälfte eingeschoben und verschraubt (Ansicht von oben und unten, einmal mit und einmal ohne Mastplatte):
Masttasche1.jpg


Eigentlich ein sehr pffifiges Verfahren. Das Boot ist damit fast Nahtlos gefertigt und damit 100 % Dicht. Es muss nichts ausgerichtet werden, durch die vorgefertigten Teile und die große Breite passt alles direkt und lässt sich in Sekunden montieren, sicher also Vorteile bei der Fertigung was solche günstigen Preise erst Möglich macht.
Der Nachteil ist eben das man sehr viel Material hat, die Tasche ist ja praktisch doppelt ausgeführt und die eigentlich Kieltasche ist auch nicht aus ABS so dass man den schon erwähnten unschönen Übergang im Unterwasserschiff bekommt. Ich hätte das Einbauteil gerne mal gewogen um zu sehen wie schwer das ist, die Schrauben liessen sich auch rausdrehen aber einfach so raus ging es nicht, Gewaltanwendung wollte ich erstmal nicht aber vielleicht später mal...

Ein spannendes Detail noch: guckt mal genau die Masttasche an: in das hintere kleine Loch gehört der Mast, Trimm des Mastfalls dann über die kleine Mastplatte.
Ein Stück davor ist aber nochmal ein größeres Loch, ein Zufall das da ganz gut ein paar Kugellager reinpassen würden? Und die Position etwas weiter vorne wäre ja auch nicht verkehrt für ein Swingrigg ;-)
Meiner Meinung nach ist das übrigens das wichtigste Detail für die Leichtwindtauglichkeit, Swingrigg ist da ein Muss, Gesamtgewicht? also mein Boot wiegt auch im Leichtwindsetup über 1000 g...
Roland K.
 

Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #22Beitragvon Roland K. » 19.06.2013, 10:06


So und nun noch ein paar Details in loser Folge.

Das wichtigste zuerst: um mal allen Spöttern den Wind aus den Segeln zu nehmen, RC-Segeln ist ein ernsthafter Sport ! :bounce:
thisisnotatoy.jpg


Der Bug mit Bumper, ein recht massiv ausgeführtes Gummiteil, für meinen Geschmack auch zu weit nach unten um den Bug rumgezogen. Die Übergänge und die Verklebung könnten auch schöner sein, schwierig im Photo rüberzubringen aber mal ein Versuch:
Bumper.jpg


Der Rumpf im mittleren Bereich mit Schotführung, Schalter, RC Tray entfernt. Die Decksbeschläge sind meist einfach ins ABS geschraubt, die Schotführungsösen mit einem kleinen Holzteil unterlegt (Detailbild oben rechts, von innen aufgenommen).
Rumpf_schrauben.jpg


Heck mit Ruderanlenkung, Schotführung, man erkennt beim Ruderkoker nochmal das gleiche Prinzip wie bei der Mast/Kieltasche.
Heck.jpg



Also mal Zeit für ein persönliches Zwischenfazit. Ein paar Details wären sicher trotz Berücksichtigung der Kosten etwas besser zu lösen gewesen. Insgesamt ist das ganze aber für den Preis ein rundes Boot. Es wird mit Sicherheit "funktionieren", etwas was bei Regattabooten häufig vergessen wird, das ganze muss zuverlässig sein! Das gleiche gilt für den Neueinsteiger/Erstkäufer auch da ist ein nicht funktionierendes/schlecht segelndes Boot eine Katastrophe, nichts ist schlimmer als wenn jemand durch ein schlechtes Produkt abgeschreckt wird.
Ich denke das Boot kann man jedem Einsteiger uneingeschränkt empfehlen. Bei ausreichend Wind und mit guten Segeln halte ich es auch für voll konkurrenzfähig mit anderen Booten.
Für Leichtwindwindtauglichkeit würde ich die RC Anlage tauschen (was wohl eh die meisten machen werden), ein Swingrigg drauf setzen, ein leichteres Ruder nehmen und einen anderen Kiel. Entweder die bek. Alufinne wobei man da einen kleinen Adapter bauen müsste weil die Form etwas anders ist. Oder einfach das geplante kürzere Serienschwert, evtl mit einem eigenen Kielgewicht. Auch wenn der Trend zu mehr Kielgewicht geht, es gibt ja immer noch einige die erfolgreich mit 470g Kielgewicht segeln.
Das wären alles erstmal Änderung die auch ohne Probleme "rückbaubar" sind, wo man sich also auch nicht die Möglichkeit nimmt in einer eventuellen One Design Klasse mitzusegeln.
Roland K.
 

Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #23Beitragvon Admin1 » 19.06.2013, 11:45


Roland K. hat geschrieben:Das wichtigste zuerst: um mal allen Spöttern den Wind aus den Segeln zu nehmen, RC-Segeln ist ein ernsthafter Sport ! :bounce:

Ohh .. mist .. dann muss ich die Modellsegelei wohl an den Nagel hängen :mrgreen: :bounce:

Aber ernsthaft .. danke Rohland für deinen ausführlichen Bericht zur DF mit den vielen Fotos!
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Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #24Beitragvon ger337 » 21.06.2013, 21:56


Hi, sehr schön berichtet, ich habe mir eine bestellt, ich finde es klasse das es überhaupt Hersteller gibt die sich dem Thema widmen, ich kann nicht selber bauen und für mich genau das richtige, wird zu meiner erworbenen OFFSET auf jeden Fall Spaß machen, der lütte von meiner Freundin hat richtig Lust bekommen und für einen Einstieg super...LG Sven
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Re: Acht Dragon Force

Beitrag: #25Beitragvon Arne » 22.06.2013, 20:34


Moin Modellsegler,

ich bin mir nicht sicher ob es wirklich in diesen Thread gehört, schreibe aber trotzdem hier ;)

Am vergangenen Freitag fand in Isernhagen ein Sommerevent der Continental AG statt.
Ein Teil der Veranstaltung war das Segeln mit Modellbooten. Wie ihr den Bildern entnehmen könnt, waren acht Dragon Force am Start. Gesteuert wurden die Booten überwiegend von Kindern/Jugendlichen im Alter von ~ 6 bis ~ 14 Jahren.
Obwohl viele überhaupt keine Erfahrung mit Modellsegelbooten hatten, kamen sie doch recht schnell und erstaunlich gut mit den Booten zurecht. Besser als manch Erwachsener ;)

Warum ich in diesen Thread schreibe hängt damit zusammen, dass ich wieder einiges über die Boote gelernt habe. Damit es zum Ende positiv wird, fange ich mit den schlechten Eigenschaften an :?

Die Fernsteuerung ist eine ziemliche Katastrophe. Die Zeitverzögerung zwischen Sender und Empfänger (Reaktionszeit) ist so lang, das in meinen Augen kein vernünftiges Steuern des Bootes möglich ist. Dazu kommt das, dass Binden zwischen Sender und Empfänger einige Minuten dauern kann. Bei einem Boot war es überhaupt nicht möglich. Bis wir die restlichen Boote soweit hatten, das sie segeln konnten, verging daher schon einige Zeit und war mit ziemlich viel Frust verbunden. Bei späteren tauschen der Akkus war es allerdings überhaupt kein Problem das Sender und Empfänger zueinander gefunden haben.

Die Sticks können sich unbeabsichtigt lösen und ins Wasser fallen. Das ist bei drei Sendern passiert.

Ein Ruderservo hat seinen Geist aufgegeben, ein Mast war gebrochen. Wobei der Mastbruch wohl eher mit einer unsachgemäßen Behandlung zu tun hatte.

Das war es auch schon mit den Kritikpunkten, bzw. Schäden an den sieben Booten.

Der Akku (AAA-Zellen) lag neben den Mast (kleine Öffnung im Deck). Die vorhandene Verdrängung ist zwar für das Gewicht nicht ausreichend aber die Boote springen so doch erheblich besser an und der Tausch des Akkus ist erheblich einfacher. Dabei fällt mir noch ein Kritikpunkt ein: Die Windentrommel der sehr langsame Segelwinde, klebt an der Klebefolie. Dadurch bedingt wird die Folie irgendwann durchgescheuert sein. Die Anordnung der Segelwinde, Akku und Empfänger wirkt nicht ganz zu Ende gedacht.

Die Boote sind zum Teil recht ruppig gesegelt wurden, wiesen aber keinerlei Schäden auf. Zum Glück hat der Eigentümer das nicht mit ansehen müssen und wir werden es ihm auch nicht erzählen :roll:


Die DF ist ein Boot, das nach kleinen Modifikationen, super für solche Events genutzt werden kann.
Damit auch für jeden Einsteiger, nach Austausch der Fernsteuerung, durchaus empfehlenswert ist.
Wie weit das Boot bei RG-65 Regatten mithalten kann wird sich demnächst sicherlich zeigen.

Mir hat sehr gut gefallen das mit den Booten auch bei mehr Wind noch gut, vor dem Wind sehr gut, gesegelt werden kann. Daran hapert es ansonsten bei vielen Booten die aus Asien kommen. Die nicht so gute Leichtwindperformance könnte ich durchaus hinnehmen.


Es bleibt spannend


Gruß

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Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #26Beitragvon Matt » 22.06.2013, 22:37


An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an Arne für die kompetente Betreuung der RC Segelstation bei der von ihm erwähnten Veranstaltung! Nicht wenige Kids aus dem Raum Hannover hatten Erstkontakt mit der Modellsegelei!

Der Eigentümer hat sich schon im Vorfeld gedacht dass es auf dem Wasser rau zugehen wird ;-). Es pfiff am Freitag zum Teil auch ganz ordentlich am Parksee Lohne (dem Ort des Geschehens), und die Boote wurde hart rangenommen.

Alle DFs habenn es bis auf die erwähnten Kleinigkeiten ohne weitere Blessuren gut überstanden.
Das Klebefolienproblemchen im Bereich der Winde kann man leicht umgehen, ich hab in einem anderen Forum bereits einen Beitrag gefunden, in dem eine "Tieferlegung" der Segelwinde beschrieben wird.



Grüsse Matthias
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Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #27Beitragvon Roland K. » 23.06.2013, 08:06


Das Problem mit dem Festkleben des Deckspatches tritt wohl häufiger auf. Die Engländer empfehlen einfach im Bereich der Winde ein Stück der Rückseitigen Folie drauf zu lassen: findet ihr hier http://dragonforce65.com/
Roland K.
 

Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #28Beitragvon Redink » 24.06.2013, 20:06


Guten Abend

Die Dragon Force hat es also auch bis in die Schweiz geschafft. Wir sind bereits zu viert und fast ready für die ersten Schläge auf dem Wasser..
Ich will natürlich vorne mitsegeln. Hat jemand eine Skizze der Abmessungen der Segel damit ich einen neuen Satz machen kann?
Wäre TOP. Ansonsten übernehme ich die Grundmasse der original Segeln.

Beste Grüsse aus der Schweiz

Cédric
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Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #29Beitragvon ger337 » 27.06.2013, 21:10


Hallo, heute erste Testfahrt, mein Empfinden mit der Winde, sehr fein dosierbar, gerade weil sie etwas träge ist, stört mich zumindest nicht, mag nicht ( an-aus ) habe das piepen an der Funke zu lange missachtet, bis sie ausgestiegen ist, Boot mitten auf dem See :mrgreen: .... Akkus in der Funke getauscht und alles ok, ohne Probleme.Die Knüppel an der Funke mit einem Tropfen Kleber vernünftig eingesetzt, funktioniert alles wie es soll, ich kann nicht meckern- Preis-Leistung ist echt Top - null Wasser im Boot- Augenschrauben in Epoxykleber eingesetzt.Das die DF mit der Funke nicht steuerbar ist, kann ich soo nicht bestätigen, habe mich nicht unwohl gefühlt, ich rüste die DF momentan nicht mit einem Spectrum-Empfänger um, das gucke ich mir erst mal soo weiter an.....


LG

Sven
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Re: Dragon Force Durchleuchtet

Beitrag: #30Beitragvon ger337 » 01.07.2013, 19:30


Hallo, sooo 2. Testfahrt heute- ich weiss jetzt was Arne meint mit der Funke meinte, aus der Entfernung ca. 30- 40 meter war das Segeln Ok aber darüber hinaus konnte ich kaum ne Boje umfahren, weil die Segel nicht mehr zugingen oder das Ruder nicht das machte, was es sollte, mal dass außen vor, die MKIII segelt der DF locker davon, keine Chance, auch mit einem anderen Segelsatz nicht....sie läuft springt aber wesentlich später an, die MKIII war dann schon 5 Bootslängen voraus ....also -mit der Funke nicht Segelbar, ich denke die Windengeschwindigkeit ist das Problem nicht.

LG Sven
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