RG-65 Forum

Hallo zusammen
Seit einiger Zeit zeichne ich auch eigene Boote mit Delf Ship.
Hier mal die Daten meines letzten Projektes:

Moin Michi,

ich hab aus deiner *.dxf mal ein PDF gemacht, damit auch Menschen ohne CAD sich deine Linien anschauen können. Ich hoffe, dass ist OK.



Sieht schnittig aus, dein Entwurf. Hat durchaus was von einem Säbel.

Ich bin da kein Profi, aber für meinen Geschmack ist der Rumpf im Bug Bereich zu schmal geraten. Zusammen mit dem recht breiten Heck wage ich mal die Prognose, dass du bei Wellengang recht schnell Probleme mit einem stampfenden Boot bekommen wirst.
Die Welle hat am Heck recht viel Fläche an der Sie angreifen kann. Das drückt das Heck hoch und dein Vorschiff wird automatisch runter gedrückt und das sogar recht weit, da im Vorschiff recht wenig Volumen sitzt. Und das bremst ungemein. So zumindest meine bisherigen Erfahrungen.

Gruß aus Kiel
Kristian

Hallo, Michi,
kleiner Tipp
Zeichne Deine Entwürfe in 10:1 - dann kann man mit den Werten (z.B. mit der Verdrängung) auch tatsächlich was anfangen. 0,001m³ nutzt einem nicht besonders viel. Das kann alles zwischen 500g und 1,5 kg bedeuten. In 10:1 (also 6,5m statt 65cm lang) ist die Verdrängung um den Faktior 1000 höher und man bekommt sie auf 3 Stellen genau ausgerechnet

moin,

nachdem ich etwas mit Deinen hydrodnamischen Daten "gespielt" habe, schätze ich die Verdrängung des Boots auf ~650cm³ bzw. 650g.
Für den prismatischen Koeff. werden 0,4831 ermittelt; das ist eindeutig zu wenig. Der Wert darf zwischen
0,52 bis 0,58 liegen*). Die Lage des Verdrängungsschwerpunktes und die Völligkeit des Hauptspants finde ich o.k.
Noch ein Tip. In den Projektdaten solltest Du die midship-section nicht auf 0.325 lassen, sondern die Länge x der größten Spantfläche - siehe hydr. Daten oder Seitenansicht - einstellen.
*) Kannst Du unter >transform > Lackenby einstellen.

Ich glaube Du kannst aus delftship noch wesentlich mehr raus holen, dabei gutes Gelingen, Veit

Vielen Dank für eure Verbesserungsvorschläge. Ich habe noch mal angefangen und eure Anregungen einfliesen lassen.
Hier das Ergebnis:
Danke Kristian fürdas PDF. Hastdu einen Konverter?
@VeitHAM. Was sagt der Prismacoefizient aus? Und wie wird er beeinflusst? Ebenso die Midshipsection. [quote="VeitHAM"]


Noch ein Tip. In den Projektdaten solltest Du die midship-section nicht auf 0.325 lassen, sondern die Länge x der größten Spantfläche - siehe hydr. Daten oder Seitenansicht - einstellen.
*) Kannst Du unter >transform > Lackenby einstellen.
Da bin ich gar nicht mehr mit gekommen

Danke für eure Anregungen!

Moin,

im Netz gibt es den PDFCreator zum freien download; der frißt vermutlich auch .dxf.
Es gibt zwei Parameter, die die Völligkeit des Rumpfs beschreiben.
Cb = Blockkoeffizient: Volumen/Verdrängung geteilt durch (Länge der Wasserlinie x Breite der Wasserlinie x Tiefgang).
Also das Volumen des Unterwasserschiffs ins Verhältnis gesetzt zum Volumen eines Quaders mit den Maßen = LxBxT.
Cp = Prismatischer Koeff. ähnlich wie oben: Volumen/Verdrängung geteilt durch ( größte Spantfläche X Länge der Wasserlinie).
DelftShip nimmt zur Berechnung des Cp die eingestellte midship-section-area. Damit Cp richtig berechnet wird, mein Rat die midship-section richtig auf die größte Spantfläche einzustellen.
Bei Dir liegt die größte Spantfläche - zufällig? - auf der geometrischen Bootsmitte ( 3,250 ). Man sagt, daß die größte Spantfläche etwas hinter der halben Bootslänge liegen sollte.
Weder Cp noch Cb sagen etwas über die Verteilung des Volumens über die Schiffslänge aus; das zeigt nur der Verlauf der "Spantarealkurve". Klar ist aber, daß auch die Verteilung des Volumens die Bootseigenschaften beeinflußt. (z.B. stampfen in der Welle.)
Bei Deinem Entwurf ist das Volumen relativ stark in der Mitte konzentriert; relativ zum Volumen große midship area. Das gleiche Volumen ließe sich etwa auch mit midshiparea ~0,280 und Cp ~ 0,56 darstellen.
Wozu ist Cp gut? Ganz grob setzt sich der Widerstand des Bootes im Wasser aus dem Reibungs-Widerstand und dem Wellen-Widerstand ( das meint die vom Boot erzeugte Welle) zusammen. Zur Berechnung des Wellen-Widerstands wird in der Regel Cp herangezogen. Gute Werte ergeben sich für Cp = 0,52 bis 0,58. Die Nekst hat übrigens - bedingt durch das Vorbild - ein recht hohes Cp.
Nun ist es aber so, daß wegen der Physik bei unseren Mini-Booten der Reibungswiderstand ganz überwiegt; und für den ist die benetzte Fläche maßgebend. Aber einsichtig ist, das die benetzte Fläche auch wiederum von der Völligkeit des Boots beeinflußt wird.
In DelftShip kannst Du Cp unter >transform > Lackenby beeinflussen. Dabei werden Fläche und X-Position der midship section festgehalten. Du kannst aber auch einzelne Spanten markieren und mit >transform >move längs verschieben, mußt dann evtl. die Linien wieder glätten.

So, das wär's erstmal.

Du kannst ja mal nach "design ratios" oder "design parameters" suchen; z. B. bei Sponberg Yacht Design > articles gibt's da einiges.

FreeShip ist doch ein faszinierendes Spielzeug, oder? Gruß Veit

Michi hat geschrieben:Danke Kristian fürdas PDF. Hastdu einen Konverter?

Nö ich hab aus beruflichen Gründen diverse CAD Programme. Und *.dxf ist ja auch ein Wald- und Wiesenformat.

Zum Anschauen und in PDF Drucken würde auch schon ein Viewer wie TrueView 2014 reichen.
Sonst gibt es diverse Freeware CAD Programme die *.dxf Dateien öffnen können. z.B. A9CAD oder LibreCAD

Gruß aus Kiel
Kristian

mopin,

ich habe die Spanten der Sabre (rot) über die Spanten der Coriolis gelegt (schwarz).
Die coriolis glänzt schon nicht durch hervorragende Starkwindeigenschaften
Mir hat das Vorschiff der Sabre zu wenig Volumen.

interressant ist auch die Seitenansicht, wie unterschiedlich die konzepte sind


Gruß

Arne

So nachdem ich nun weiter an den Linien herumgezupft habe bin ich auf die von dir Veit vorgeschlagenen Zahlen gekommen. ( Cp= 5.50 und Midshipsectionarea 0.286)
Konntest du die gewünsten Cp- Werte einfach bei Hulltransform. eingeben? Da hat sie bei mir das DS nicht genommen.
Danke für die vielen tips und das Fachwissen

Nachträglich noch als PDF