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Das konventionelle Swingrigg

BeitragVerfasst: 31.10.2012, 10:50
von Roland K.
Ich möchte Euch mal vorstellen was diesen Winter so an neuen Ideen umgesetzt werden soll:

Das konventionelle Swingrigg. Die Idee ist einige der Vorteile von konventionellem und Swingrigg zu vereinen.
KonSwing.jpg

Hier wird gerade der erste Versuchsträger zusammengeklebt. Nicht schön, nicht leicht, aus Resten zusammengeschustert. Es geht aber auch erstmal nur um erste Funktionstests.

Die Gedanken dahinter:
Swingriggs sind schön, aber bei starkem Wind haben konventionelle Riggs doch ihre Vorteile. Bei der WM habe ich eine Menge Boote gesehen die für beide Riggs ausgelegt sind, Leichtwind mit Swing, bei mehr Wind umbauen auf konventionell. Das funktioniert natürlich aber der Umbauaufwand ist nicht ohne. Das schöne an Swingriggs ist ja das man sie einfach nur aufsteckt und an die Schot anhängt. Einmal im Vorwege Trimmen und dann nur auf aufstecken. Bei der WM in Frankreich habe ich oft aufs 2 Minuten Band gewartet und dann erst in aller Ruhe das Rigg ausgewählt.

Der erste Gedanke kam daher auf der Rückfahrt von Frankreich, Henning hatte die Idee ein konventionelles Rigg auf einen Swingbaum zu packen. Der sollte dann nur noch mit einem Schnellverschluss eingerastet werden und schon hat man ein schnell wechselbares konventionellles Rigg.

Das habe ich dann noch Ergänzt: ich wollte ja schon lange einen Radialfockbeschlag a la Walicki bauen. Das Probelm an diesem Konzept ist das die Achsen sehr genau ausgerichtet werden müssen. Das Walicki Teil ist ein sehr schönes feinmechanisches Gebilde das sich sehr genau ausrichten lässt. Aber leider für ne RG zu groß. Man könnte es nachbauen, aber auch dann muss das ganze für jedes Rigg neu ausgerichtet werden. Und nicht Umsonst hatte der Erfinder mir schon vor einiger Zeit empfohlen einfach eine feste Achse ins Boot einzuharzen und da den Fockbaum dran festzumachen.

Nur das passt eben genau für ein Rigg, bei niedrigem Riggs stimmt die Drehachse nicht mehr. Hier kommt jetzt wieder das neue Konzept ins Spiel. Da die Fockbefestigung ja fest am Rigg mit dran ist und nicht am Boot stimmt die Ausrichtung Automatisch !

Das ganze wird also so ausehen das die Fock einen konventionellen Baum mit Niederhalter hat. Der Drehpunkt liegt in Verlängerung des Fockvorlieks. Damit hat man dann den Vorteil das Vorliek auf der Kreuz weit nach Lee zu bringen. Und Vorwind hat man nicht den Nachteil der Pendelfock: das ein Teil der Fock vom Groß abgedeckt wird.
Das Großsegel hat eine ganz "normalen" Baum, der kleine Ausleger den ihr auf dem Photo nach hinten ragen seht wird noch abgesägt.

So muss man nur die Schoten anschlagen, den Swingbaum vorne befestigen und das Achterstag am Boot hinten einhängen. Wenn das ganze klappt kann man es auch noch so modifizieren das auch das Achterstag wie beim Swingrigg an einem Ausleger festgemacht wird, so hat man dann das ganze gleich fertig getrimmt, zum Ausprobieren reicht aber erstmal auch die einfache Lösung.

Re: Das konventionelle Swingrigg

BeitragVerfasst: 31.10.2012, 12:02
von g2909
Moin Roland,

allein die Wortschöpfung "konventionelles Swingrigg" verdient schon einen Preis :respekt:

Die Idee, ein steckbares konventionelles Rigg zu kreieren, ist schon fazinierend. Damit es auch pures Plug'n Play sein wird, würde ich den Swingbaum (das was Du Ausleger nennst...) jetzt schon nach achtern verlängern, so dass hier das Achterstag angeschlagen werden kann. Das müsste mit einem angeklebten 6mm Excel-Rohr schnell zu machen sein.

Bin gespannt, wie der neue Fockbaum werden wird.

Gruß Christian

PS: muss jedes Forumsmitglied die Sommerzeit selbst abschalten oder geht das auch automatisch? War mir just an Deinem Beitrag aufgefallen, dass Du noch in der Sommerzeit lebst :tatsch:

Re: Das konventionelle Swingrigg

BeitragVerfasst: 31.10.2012, 12:13
von RainerM
Hallo Roland,
mein Prototyp in dieser Richtung sah so aus, hier noch mit Papiersegeln.
fester_Vorstag_1.jpg

fester_Vorstag_2.jpg

Re: Das konventionelle Swingrigg

BeitragVerfasst: 31.10.2012, 12:39
von Roland K.
Und hat es den Prototypenstatus verlassen? Segelerfahrungen würden mich natürlich interessieren.

Langfristig würde ich auch den Baum nach hinten verlängern, ist ja gerade der Witz das das Rigg schon fertig getrimmt ist.
Aber dann wird auch gleich das kompllette Boot darauf ausgelegt, mir schweben da Lösungen vor wo der gesamte "Hilfsbaum" im Booot verschwindet, dazu wird quasi eine Nut in der Schiffsmittte eingebaut. Dazu muss dann aber die Schotführung ganz anders, mehr in Richtung Umlaufschot etc... der Winter ist ja lang...

Re: Das konventionelle Swingrigg

BeitragVerfasst: 31.10.2012, 14:01
von mc fly
Moin Roland,

Wiesel hat ein Schnellwechselrigg auf seiner MM verbaut.
Vieleicht findest du da ein paar Anregungen.
Irgendwo im RC Network hat er das Rigg auch mal näher beschrieben. Das Prinzip kommt wohl auch vom M-Boot wenn ich mich recht entsinne.

Gruß aus Kiel
Kristian

Re: Das konventionelle Swingrigg

BeitragVerfasst: 01.11.2012, 16:31
von Roland K.
Wiesels Boot war eine der Anregungen das wir überhaupt erst auf die Idee gekommen sind.
Aber dabei geht es nur ums Schnellwechseln, ich finde eben besonders die Möglichkeit mit relativ einfachen Mitteln einen Radialbeschlag zu verwenden Interessant.

Re: Das konventionelle Swingrigg

BeitragVerfasst: 03.11.2012, 09:43
von Roland K.
Ja und? Hab ich auch nirgendwo geschrieben. Nix ist peinlicher als die blöde "wer hats Erfunden" Diskussion.

Es geht drum was gutes für RG65 zu Testen. Entweder es taugt oder eben nicht.
Bzw. das ein konventionelles Rigg funktioniert ist ja klar. Die Frage wird eben sein ob man mit Radialfockbeschlag auch bei weniger Wind mit den Swingern mithalten kann, Vorteile verspreche ich mir beim Höhelaufen und bei den Manövern. Und da MaLi da bisher noch eine Schwäche hat könnte das wie die Faust aufs Auge passen....Und wenns nicht klappt hat man immerhin eine schöne Schnellwechselmöglichkeit und fährt bei weniger Wind eben weiter mit Swing....