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Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 17.10.2011, 16:16
von haegar
Hallo,
da das Thema im alten Forum noch halbwegs aktuall war, hole ich es mal hier rüber ...

Nachdem ich mich mal wieder mit meinem nicht mehr ganz taufrischen (und für unsere Akkus total überdimensioniertem) Schulze-Lader rumgeärgert hatte, habe ich bei Uwe kurzerhand das neue Yuki Karate bestellt und am Wochenende mal getestet.

Eckdaten: 12V/220V Versorgung bei handlicher Größe, bis 15 Zellen NiXX oder 6 Zellen LiXX, Ladeleistung 50W, Entladeleistung 5W. Temperatursensor anschließbar, über Interfacekabel auch an den PC anschließbar.

Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Gerät als einer der vielen Bantam Klons, die ja unter diversen Labels (von Dymond über IMAX bis Voltcraft) angeboten werden. Die Preise können dabei locker um den Faktor 2 unterschiedlich sein. Uwes Angebot liegt dabei auf der günstigen Seite.

Erste Testresultate:
2 durch Vernachlässigung müde NiMHs wieder flott bekommen; in die AAAs gehen (im Gegensatz zum Schulze) akzeptable Ladungmengen hinein (der DeltaPeak Wert ist etwas höher eingestellt als sonst üblich), und das funzt schon ab 0,5C.
Ein LiPo wurde perfekt ausbalanciert geladen, bei einem LiFePo wurde ich sofort auf eine angeknackte Zelle hingewiesen.

Rechneranschluss ist mit der Logview-Software kompatibel. Die interne Menüstruktur ist etwas gewöhnungsbedürftig, man muss die Menüs schon ein paar mal durchhaben, bevor man alles schnell wiederfindet, aber besser als bei meinem Schulze ist das allemal. 5 Einzelkonfigurationen lassen sich im Gerät abspeichern, damit man beim Programmieren keinen Parameter vergisst.

Inzwischen habe ich auch den sog. USB-Port testen können. Den notwendigen Adapter gibt es leider nicht von Yuki Importeur, aber z.B. beim blauen Claus oder beim Schweighöfer. Dahinter verbirgt sich ein seriell/USB Umsetzer, wie er häufiger zur Rechner-Steuerung oder Programmierung von Empfängern oder Servos eingesetzt wird. Leider ist igendwas anders, der zuerst ausgetestete MPX-Adapter geht mit dem Karate nicht, der von Conrad dagegen ohne Murren. Mit entsprechender Software (auch vom großen C) oder auch mit Logview ist ein Mitloggen der Lade- oder Entladedaten probelmlos möglich. Eine Steuerung des Geräts über die Schnittstelle geht aber nicht.

Bisher kann ich das Negative, was man gelegentlich über die Bantam Klons liest nicht nachvollziehen, ich bin voll zufrieden. Einziger Nachteil, den ich bisher festgestellt habe - der integrierte Balancer hat XH-Ausgänge, für die hierzuland eher gängigen EH-Stecker (Graupner, Robbe, Kokam, ...) braucht man einen extra Adapter.

Wer ein neues Ladegerät braucht, sollte sich das Teil mal anschauen.

Re: Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 27.11.2011, 23:59
von Rio
Hallo Achim und andere Karate-Kämpfer äh -Nutzer,

könnt ihr ein paar Einstellungs-Empfehlungen zu üblichen Akkus (Eneloop AAA, AA) geben?
Bin momentan etwas ratlos bezüglich Lade- und Entladestrom und entsprechende Abschaltspannungen. Die deutsche Bedienungsanleitung gibt leide keine Anhaltpunkte und bei Sanyo ist auch nur von 1,2 V und der Kapazität die Rede.
Ich habe bisher immer mit einem Conrad Lader mit 150 mA, Uhr und organischem Temperaturfühler :oops: geladen.
4-Zeller Eneloop meist bis knapp 6 V.

Re: Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 28.11.2011, 10:23
von haegar
Automatikmodus für NiMH, Imax 1,5A
funzt bei mir perfekt für beide Typen mit den werksmäßig eingestellten Delta-Peak-Spannungen (ich glaube 7 mV).
Zum Entladen 1A, Schlussspannung 1V pro Zelle.
Trotzdem gelegentlich mal einen Formierungszyklus einlegen, weil man die Dinger ja nie ganz leer macht. Den Lazy Battery Effekt gibt es auch bei NiMH.

Re: Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 29.11.2011, 10:47
von Rio
Danke Achim für die Infos.

Ich habe jetzt ein paar Durchgänge gemacht und gewöhne mich langsam an das Menü.
Mit 1,5 A werden die Akkus aber schon recht heiß :o .
Bisher hatte ich immer nur mit 150 mA geladen, da reichte es nur für lauwarm.
Ich werde trotzdem erstmal den Ladestrom reduzieren. Zu Hause hat man ja Zeit.
Hast Du die voreingestellte Strommenge auf 5000 mA gelassen oder passt Du die dem jeweiligen Akkutyp an?

Re: Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 29.11.2011, 12:06
von haegar
Hi, Mario,
Delta Peak funzt nur mit ausreichender Temperatur - dabei wird der mit der Temperatur sinkende Innenwiderstand ausgenutzt. Geht optimal ab 1C. Machst Du den Strom zu niedrig wird das nicht mehr zuverlässig. Unter 0,5C sollte man nicht gehen.
Im Automatikmodus geben die 1,5A nur eine Strombegrenzung vor. Den tatsächlichen Ladestrom errechnet das Gerät aus dem Innenwiderstand der Zellen. Bei den AAA Zellen solltest Du also nicht unter 500mA gehen, bei den AA nicht unter 1A.

Du kannst Dir auch einen Temperatursensor besorgen und den als zusätzliche Abschaltsicherung nehmen.
Die Ladungsbegrenzung ist auch nur eine weitere Sicherheitsmaßnahme.

150mA sind ja nur ca. 0,2C. Mit 0,1C kannst Du die Zellen bereits nahezu beliebig überladen. Das wird beim Formieren ausgenutzt. Das ist nicht anderes als ein Überladen des Akkus, bis auch die letzte Zelle randvoll ist.

Re: Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 29.11.2011, 12:40
von Uwe
Ich lade meine NiMH-Zellen auch im Automatikmodus. Dabei wird der Ladestrom vom Ri der Zellen bestimmt. Etwas wärmer werden die Akkus eigentlich nur zum Ende des Ladevorgangs, kurz vor dem Abschalten. Wenn du auf Nummersicher gehen willst, dann begrenzt du den Ladestrom im Gerät auf 1C. Das wären bei den aktuellen AAA-Zellen von Graupner dann 0,8 Ampere. Damit machst du nix kaputt.

Re: Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 29.11.2011, 13:03
von Rio
Danke Euch, wieder etwas gelernt

Re: Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 18.06.2012, 21:24
von dieb
Wenn das Yuki ein Klon vom Voltkraft ist, hier der link zu dessen etwas besseren, ausführlicheren Bedienungsanleitung:
http://www.produktinfo.conrad.com/daten ... _fr_nl.pdf
Hat mir sehr geholfen, erstmal vom manuellen in den automatischen Modus schalten zu können. :tup:
Gruss ! Dieter

Re: Ladegerät Yuki Karate B6

BeitragVerfasst: 20.11.2013, 14:23
von Rio
Hallo Dieter,

Danke für den sehr hilfreichen Link. Ich habe mal wieder verzweifelt nach der Umstellmöglichkeit vom manuellen zum Automatik-Modus gesucht. In der Karate-Bedienungsanleitung bin ich nicht fündig geworden.
In der vom Großen C ist alles sehr gut beschrieben :clap: .