Beitrag: #37
von Roland K. » 17.03.2015, 19:23
Das mit dem Spirit ist ein viel strapaziertes und oft missverstandenes Thema.
Und da hat Dieter recht, gerade das führt oft auch zu Verurteilung und Vorurteilen gegen über der RG65 Klasse.
Eigentlich gehören solche Grundsatzdiskussionen nicht in Veranstaltungsthreads hinein, und gerade Leute die nicht anwesend waren sollten sich da in der Regel zurückhalten (gilt also auch für mich).
Aber weil sich da im Westen gerade so etwas tolles entwickelt und die richtige Einstellung da am besten von Anfang an vermittelt werden sollte vielleicht doch mal ein Kommentar dazu:
"Spirit" heisst nicht das Wegerechtsverletzungen OK sind, bei klaren Situationen soll gekringelt werden. "Locker" heisst dabei das keine Diskussionen und Anschreien nötig sind, ganz im Gegenteil, locker heisst das der Verursacher freiwillig kringelt, ganz im Sinne von Fair Play.
Ein Auge zudrücken sollte man ganz klar bei Anfängern, denen soll ein stressfreier Einstieg in die Klasse ermöglicht werden. Und bei schwierigen Situationen die sich nicht sofort klären lassen können ruhig auch mal alle beteiilgten ein Auge zudrücken, Protestverhandlungen sind echt nicht nötig. Auch nicht jede winzige Berührung muss in einen Protest ausarten, aber wenn ein Segler benachteiligt wurde sollte auch da klar sein das gekringelt wird.
Lockeres Segeln heisst Fair sein Innerhalb der Regeln !
Wenns nicht optimal war draus lernen und nächstes mal besser machen, auf keinen Fall auf die Wettfahrtleitung abschieben ! Wie fair gesegelt wird ist Sache alle Teilnehmer, gerade da liegt der Unterschied zu den "großen"; Lockerheit heisst nicht nach der harten Hand des Veranstalters zu schreien sondern jeder für sich selber faires Segeln umzusetzen !
Wenn man das mal genauer durchdenkt sieht man das das gar nicht so einfach ist die richtige Balance zu finden. DSV Segeln nach dem Motto: jede Berührung Protest ist da manchmal einfacher weil weniger Interpretationspielraum da ist, als RG Segler muss man auch noch die schwere der Situation abschätzen und gegen den eigenen Unwillen abwägen, gar nicht so einfach......
Manchmal entartet eine Gruppendynamik auch über die Saison etwas, ging mir zuletzt im Norden gefühlt auch so. Darum bin ich bei der letzten Regatta nicht mitgesegelt sondern habe als Umpire fungiert, Ansage war bei Schiedsrichter angesagten Kringeln sind zwei Drehungen nötig. Das Resultat war das es kaum Wegerechtsverletzungen gab, also geht doch ....
Wer genau gelesen hat sieht das ich mir gerade selber wiedersprochen habe, aber die harte Hand sollte Ausnahme bleiben und ich denke z.B. im Norden ist das Signal angekommen und nächstesmal gehts auch wieder ohne Aufpasser.....
Gruß Roland