Seit gestern steht ein Alfawise U30 Pro bei mir im Regal.
Na ja, ein Design-Highlight ist er ja gerade nicht - da find ich Cubes dann doch etwas schöner. Das Ding druckt aber "out of the box" prima, hat mit knapp 200 € ein nach m.M. unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis und vor allem bin ich bis jetzt seeeehr zufrieden damit.
Voilà, mein erstes 3D-Druckteil! Ich habe einfach den G-Code für das Benchy vom von der mitgelieferten SD-Card und das ebenfalls beigepackte Fitzelchen PLA genommen, ex ärmelo 200° Hotend und 60° Hotbed eingestellt. Für absolut „out of the box“ find ich das Ergebnis schon recht gut. Der sorgfältige Zusammenbau scheint sich zu lohnen. Leider löste sich das Teil kurz vor Schluss vom Druckbett.
Die Entscheidung aber, welcher Drucker es für den Anfang denn nun werden sollte, zog sich fast 9 Monate hin. Letztlich folgte ich dem allgemeinen Rat, für den Einstieg einen Drucker in der Art und Preisklasse eines Ender 3 zu nehmen. Ein chicer Cube kann es ja später immer noch werden.
Zuletzt waren der Ender 3 Pro, der Mega S und eben der U30 Pro in der engeren Wahl. Bei ordentlicher Einstellung sollen sich ihre Druckergebnisse wohl nur wenig unterscheiden.
Was waren die Kriterien für meine Entscheidung?
- - Für mich steht die Verwendung des Druckers als Werkzeug im Vordergrund
- Das Teil soll „out of the box“ ohne sonderliches Gebastel ordentlich drucken, einfach nur funktionieren!
- Offene Firmware, möglichst Marlin, die dann auch mit Bootlader auf dem Bord einfach installierbar ist.
- Der Drucker soll möglichst leise sein. Maximal sollte es mit einem Lüfteraustausch gut sein.
- In diesem Zusammenhang, aber auch mit Blick auf die Druckqualität, waren mir Steppertreiber der Art TMC2208 wichtig und die sollten steckbar sein.
- Bedienung über Touch-Display.
- Ein wirklich ebenes Heizbett mit mind. 24 V Heizspannung.
- Preis so um 200 €.
Der U30 Pro erfüllte als einziger hinreichend diese Kriterien. Bewertungen aller Art im Web unterstrichen zusätzlich den insgesamt positiven Eindruck.
Das Teil dürfte wohl auch dank der TMC2208 recht leise sein. Doch leider hab ich noch nicht soviel davon, denn die Lüfter insbesondere für MB und vermutlich auch fürs NT machen ziemlich Radau (um 60 dBA!). Mit leisen Lüftern dürfte das Teil dann aber tatsächlich zum Flüsterdrucker mutieren. Ich hab mir erst einmal einen Noctua für das MB bestellt.
Der Drucker steht in meinem 30 cm tiefen IKEA-Ivar Regal, allerdings auf einem 50 cm tiefen Regalbrett, das ich entsprechend eingepasst und verstärkt habe. Dass es 20 cm in den Raum hinein ragt, stört mich in meinem Arbeitszimmer nicht. Zur Dämpfung habe ich Teile einer 10 mm Evazote-Matte aus meinem Outdoor-Fundus unter die Füsse gelegt. Ohne ist das Regalbrett ein prima Resonanzkörper.
In dem Regal werde ich später einfach eine Einhausung realisieren. Seitlich des Gerätes werden dann Führungsschienen auf, bzw. unter die Regalbretter unten und oben angebracht. In diese Schiene schiebe ich dann passende Plexiplatten o.ä. bis an die Wand. Die vordere Plexiplatte („Tür“) wird magnetisch befestigt. Rückwand, Boden und Oberteil sind ja schon vorhanden.
Beleuchtet wird das ganze Konstrukt mit stinknormalen IKEA LED-Klemmlampen.
Dies alles dürfte preiswert und simpel zu realisieren sein, kann schnell und ohne Werkzeug montiert und demontiert werden und braucht nur wenig Aufbewahrungsraum.
Seht mir bitte nach, dass ich das hier etwas episch auswalze, aber die neuen Möglichkeiten begeistern mich schon sehr. Gibt‘s hier eigentlich noch andere U30-/U30 Pro-Nutzer?
So, jetzt werde ich erst mal Drucken lernen, mich in Cura und Fusion 360 einfuchsen. Und hoffentlich bald Brauchbares für RG-65 produzieren. Schaun mer mal ...
HAL