Beitrag: #9von ThomasDreyer » 30.07.2013, 12:01
Manfred, so gegen 1987 kam Walicki mit profiliertem Drehmast und Hemdsegel dran. Auch vorher hat er bei seinen kleineren Riggs Hemdsegel verwendet (WM 86 Fleetwood). Es gab in der Naviga Anfang der 80iger bei einigen M / 10R erfolgreiche Beispiele für Hemdsegel zu sehen (z.B. Oskar Heyer, H. Etzel hat mit einem Hemdsegel 10R eine WM Naviga gewonnen).
Aber im Vergleich zu „normaler“ Ausführung (Keep, Jackstag, damals noch relativ wenig Ringe) waren sie relativ wenig vertreten - weil schwierig in der Anfertigung und im Trimm.
Sind allerdings auch alles konventionelle Riggs gewesen – also mit relativ wenig bis keine Mastdurchbiegung. Damals war Swing (bei uns) noch nicht vertreten.
Ein „richtiges“ Swingrig hat ja dagegen einen recht stark durchgebogenen Mast, und da wird es schwierig, die Tasche passend dazu anzufertigen, ohne das sich im Segel Falten bilden. Man muß da sehr viele kleine Taschensegmente machen. Andererseits wäre gerade das Swingrigg dafür ganz gut, denn hier muß das Vorliek ja nur in einem kleinen Bereich um den Mast drehen, was den Nachteil der in der Tat gerade bei Nässe auftretenden Haftung/Reibung zumindest etwas kompensiert. Bei Regenwetter und Flautenwind hat man allerdings so oder so die A-Karte… ,-)
Es wird seine Gründe haben, warum sich diese Ausführungsart auch heute bei M und 10Rn nicht bei den A-Riggs findet, erst ab Frischwindsegeln, wo dann der Winddruck das Segel genug drücken kann. Dort sind sie aber aktuell wohl sehr gut im Einsatz, Brad Gibson benutzt z.B. in Lizenz den Schnitt von Bantock (und fährt dem aktuell damit um die Ohren).
Gruß
Thomas